Vinifikation
Jaja, auf dem Factsheet steht all das technische Brimborium – Stahltank, Mazeration… Aber wir schwören, die Inserrati horten irgendwo einen Jungbrunnen im Keller. Und da haben sie den Insieme direkt abgezapft!
Degustationsnotizen
Dieser Toskana-Fanboy gewinnt uns mit französischer Verführungstaktik. Er umgarnt unsere Papillen mit der Zärtlichkeit eines Schmetterlingskusses, ein charmant bitterorangiges Zungenschnalzen im Ausklang… Irgendwann ist der Zauber vorbei und wir staunen – haben wir da überhaupt Gerbstoffe gespürt?
Empfehlung
Insieme steht für «zusammen». Wir empfehlen den Wein kombiniert mit Risotto samt in (toskanischen?) Hainen gepflückten Pilzen. Oder Rindsfilet mit duften Rosmarinnadeln, frisch vom Strauch gezupft.
1997 sind die Hitparaden aus Plastik – lauter knutschbunter Gummibärchen-Pop! Neongelbe Dortmunder gewinnen die Champions League, Buffalos, Ballermannschlager und Billigairlines feiern ebenfalls Siegeszüge. Öko ist für solche, die mit Bäumen kuscheln. Und wenn jemand nach «Bio» verlangt, dann allenfalls mit holpriger Aussprache an der Theke des English-Pubs im Begehren um ein Hopfenblondes.
Gegen alle Striche, Moden und Zeitgeister entsteht just in jenem Jahr in der Toskana die Familienkellerei Inserrata. Das Credo – siehe Titel. Oder anders ausgedrückt: Nachhaltigkeit in stilistischer, qualitativer und vor allem agrartechnischer Hinsicht. Was dabei herauskommt, macht jeden «Manic Monday» zum «Wineday, I’m in love»! Die Kreativität in Rebberg und Fasskeller setzt Gabriele Dolfi in den eigenen Weingutwänden fort, wo regelmässig zeitgenössisches Design oder Fotoausstellungen zu bewundern sind.
Nur konsequent, dass sich eine Künstlerin für den letzten Pinselstrich der ultrafiligran ausgearbeiteten Reinsortigen verantwortlich zeichnet: Die Etiketten der britischen Grafikvirtuosin Alexandria Coe machen die Weine zu Hin- und sogar zu Zurückguckern. Gucken Sie selbst!